Mein Name ist Ulf Leuteritz, ich bin Jahrgang 1968. 


Ich wurde in Karl-Marx-Stadt geboren, lebe und arbeite aber seit 30 Jahren in Leipzig. Nach meinem Schulabschluss und einer Ausbildung als Schriftsetzer habe ich in Leipzig Drucktechnik studiert. Seitdem arbeite ich in diesem Beruf.


Mein größtes Hobby ist die Fotografie und das seit über 40 Jahren. Ich fotografiere sowohl mit modernen Digitalkameras als auch mit sehr alten analogen Kameras und Objektiven, außerdem beschäftige ich mich mit alten fotografischen Druckverfahren.

Fotografische bewege ich mich sehr gern zwischen den Welten… Über viele Jahre hinweg habe ich Landschaften und Städte fotografiert und mich auch mit Makroaufnahmen beschäftigt. Aktuell fotografiere ich hauptsächlich Menschen.


Schreiben mit Licht - Fotografie


Mit der Erfindung der Fotografie es möglich, die Dinge die uns umgeben objektiv abzubilden. Vorher war dies mit der Malerei nur subjektiv möglich und war nicht reproduzierbar. Durch dieses kleine Detail hatte es die Fotografie anfangs auch sehr schwer als Kunstform erkannt zum werden, da sie ja nur abbildet und der schöpferische, künstlerisch wertvolle Aspekt der Schaffung eines Werkes nicht erkannt wurde. Dabei ist dieser Konkurrenzgedanke damals wie heute überflüssig.

Zwischenzeitlich hat sich die Fotografie in all ihrer Vielfalt und mit all ihren Möglichkeiten als Teil der bildenden Künste etabliert. Aber mehr noch, heute ist die Fotografie aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Wir alle sind Fotografen, jeden Tag und überall.


Und trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen Fotografieren und Fotografieren.

Die Frage, ob Fotografie Kunst oder Handwerk ist wird seit fast 200 Jahren diskutiert und ist bis heute nicht beschließend beantwortet und wird es auch nie werden. Meiner Meinung nach ist die Frage aber auch völlig irrelevant, denn das Eine funktioniert nicht ohne das Andere.


„Kunst hört für mich da auf, wo ich kein Handwerk mehr erkennen kann.“


Ich möchte in dieser kleinen Ausstellung vorrangig ein Verfahren präsentieren, was in der Gesamtbetrachtung der Geschichte der Fotografie eine eher untergeordnete Rolle spielt - Van Dyke. Es ist um 1850 vom englischen Chemiker John Herschel erfunden worden und erhielt seinem Namen nach dem holländischen Maler Anthony van Dyck, der vorzugsweise in einer bestimmten braunen Farbgebung malte. Es da erste fotografische Verfahren in dem Silber eine entscheidende Rolle spielte und somit entscheidend für die Entwicklung der analogen Schwarzweißfotografie bis heute.


Außerdem sind ein paar Silbergelantine-Abzüge zu sehen, die ich auf 70 Jahre altem Papier erstellt habe, eine paar Experimente mit Fotoemulsion auf Holz sind dabei und auch ein paar wenige Cyanotypien, die ich in Tee gefärbt habe. 


Zur Geschichte


Es folgt ein kleiner Abriss der Geschichte der Fotografie von der Erfindung bis zum ersten Film. Auf sämtliche technischen Entwicklungen diesen und des letzten Jahrhunderts möchte ich dabei an dieser Stelle nicht eingehen.


1826 - Vor nunmehr fast 200 Jahren entstand des allererste Foto, was bis heute erhalten ist. Der Franzose Joseph Nicéphore Niépce erstellte es mit Hilfe einer Camera Obscura unbelichtete das Bild auf eine Zinnplatte die mit in Lavendel gelöstem Naturasphalt bestrichen war. Er hatte vorher festgestellt, dass diese Lösung bei auftreffendem Licht unterschiedlich Färbungen beim Aushärten annimmt. Er nannte das Verfahren Heliografie.


1837 - benutzte ein gewisser Louise Daguerre eine versilberte Kupferplatte, belichtete diese und entwickelte mit Quecksilberdampf. Die Fixierung des Bilder erfolgte mit warmer Kochsalzlösung. Im Gegensatz zu dem Bild von Niépce erzielte Daguerre wesentlich höhere Kontraste und deshalb gilt er auch gemeinhin als erster der erfolgreich ein Bild dauerhaft sichtbar machen konnte.


1835-39 - experimentierten verschiedene Fotopioniere mit den ersten Negativ-Positiv-Verfahren. Bisher waren ja alle hergestellten Bilder Unikate, weil nicht reproduzierbar. William Henry Fox Talbot benutzte Jodsilberpapier, was er mit Gallsäure und Silbernitrat entwickelte und in Natriumthiosulfat fixierte. Das entstandene Negativ wurde in Wachse getränkt und damit transparent gemacht und anschließend wider auf Jodsilberpapier zum Positiv um kopiert.


1839 - Etwa zur selben Zeit arbeitete Carl August Steinheil an einen sehr ähnlichen Verfahren. Er nutzte statt Jobsilberpapier Chlorsilberpapier und erzielte damit höhere Tonwertumfänge.


1851 - Frederick Scott Archer forscht an einem weiteren erfahren um Negative herstellen zu können. Er benutzt keine Papier, sondern Glasplatten als Trägermaterial. Diese wird mit in Kollodium gelten Jod- und Bromsalzen beschichtet und anschließend mit Silbernitrat sensibilisiert. Die Entwicklung erfolgte in Eisensulfatlösung, wobei metallisches Silber entsteht. Die Fixierung erfolgte wiederum in Natriumthiosulfat.


Dieses Verfahren brachte die bisher besten Ergebnisse und verbreitete sich daher relativ schnell. Allerdings muss bei diesem Verfahren, was als Kollodium-Nassplatte benannt ist, innerhalb von max. 15 Minuten beschichtet, fotografiert und entwickelt werden. Außerdem waren die Belichtungszeiten ziemlich lang um Menschen fotografieren zu können. Das material ist außerdem vor allem im UV-Bereich sensibel, weshalb Bilder meist bei grellem Sonnenlicht werden mussten.


1855 - Richard L. Maddox versucht aus der Nass- eine Trockenplatte zu machen um bei den Aufnahmen flexibler zu werden und die Zeitabhängigkeit zu minimieren. Er nutzt für sein Versuche zuerst Kolloidem rundgeht dann zu Gelatine über. Damit wird die Trockenplatte haltbar gemacht und kann unabhängig von Zeit und Ort des Erstellen der Fotos vorher hergestellt und transportiert werden.


1873 - erfinden die Brüder Hyatt den ersten Film indem sie die Glasplatte durch Zelluloid ersetzen und damit die Trägerschicht erheblicher leichter und damit transportabler machen.